Im Portrait: Jagdhunde

IM PORTRAIT: JAGDHUNDE

Jagdhunde Blogbeitrag

Sie sind die treuen Begleiter der Jäger. Seite an Seite durchkämmen sie die Weiten des Waldes und sind durch ihre geschärften Sinne die perfekte Ergänzung zum Waidmann oder zur Waidfrau. Die Rede ist vom Partner mit der kalten Schnauze: dem Jagdhund. Dieser Gefährte spielt im Jägeralltag eine unersetzbare Rolle. Insbesondere in sehr weitläufigen Jagdrevieren machen sich die besonderen Fähigkeiten der Vierbeiner bezahlt. In diesem Beitrag holen wir Jagdhunde vor die Linse und nehmen einige Hunderassen genauer unter die Lupe.

Kann jeder Hund ein Jagdhund werden?

Kurz gesagt: Nein. Manche Hunderassen wären nicht in der Lage dazu, gewisse Anforderungen, welche an einen gut ausgebildeten Jagdhund gestellt werden, zu erfüllen. Sei es aufgrund von körperlichen Gegebenheiten oder charakterlicher Natur. Jagdhund-Rassen wurden über einen langen Zeitraum genau für die jeweilige Tätigkeit gezüchtet und erfüllen die gewünschten Anforderungen. Natürlich sind diese treuen Vierbeiner auch gesetzlich verankert. So ist es zum Beispiel Vorschrift, dass in einem Jagdgebiet mit bis zu 1500 Hektar jeweils ein ausgebildeter Jagdhund zu halten ist. Ausgebildet bedeutet in diesem Fall auch die Teilnahme an einer Prüfung.

Welche Eigenschaften sollte ein guter Jagdhund besitzen?

Spezifische Rassen bringen bestimmte Charaktereigenschaften mit sich. Bei Jagdhunden sind folgende Charakterzüge ein Must-Have:

  • Gehorsam: Besonders bei jagdlichen Aktivitäten wichtig
  • Zielstrebigkeit und Motivation
  • Eine gewisse Dosis an Selbstständigkeit
  • Ausdauer aber gleichzeitig Ruhe und Ausgeglichenheit

Welche Aufgaben haben Jagdhunde eigentlich?

Die typischen Grundaufgaben sind je nach Rasse des Jagdhundes unterschiedlich, aber grundsätzlich sind die Nachsuche, das Aufspüren, das Verfolgen und das Apportieren die wichtigsten Tätigkeiten. Jagdhunde können in sechs Gruppen unterteilt werden, welche sich durch ihre Tätigkeitsfelder unterscheiden: Vorstehhunde, Bau- oder Erdhunde, Stöberhunde, Brackierhunde, Schweißhunde und Apportierhunde.

Werfen wir doch einen genaueren Blick auf diese Typen:


Magyar Viszla

Der Vorstehhund

Der Universal-Jagdhund. Diese Gattung ist vielseitig einsetzbar und dadurch in Jägerkreisen stark verbreitet. Wie es der Name schon verrät, zeichnet sich diese Rasse durch ein bestimmtes Verhalten aus. Wenn das Wild aufgespürt wurde, hebt der Hund den Vorderlauf und zeigt mit dem Kopf in Richtung des Wildes.

Der Wüdian Daniel ist natürlich auch nicht ohne Vierbeiner unterwegs und streift gemeinsam mit seinem Magyar Viszla „Carus“ durch die Wälder. Magyar was? Die Rede ist von einer ungarischen Jagdhunderasse und gleichzeitig einem Vertreter der Gattung „Vorstehhund“.


Rauhaardackel

Der Bauhund oder Erdhund

Vom Namen abgeleitet, kann die Jagdtechnik bereits erahnt werden. Der Erdhund verfolgt das Raubwild (Fuchs, Dachs, Mader oder ähnliches) unter der Erde und jagt das Wildtier aus seinem Bau. Zusätzlich kann diese Gattung auch als Schweiß- oder Stöberhund eingesetzt werden.


Springer Spaniel

Der Stöberhund

Diese Hunde jagen durch Wald, Dickicht, Schilf und Wasser. Stöberhunde sind nicht aus der Ruhe zu bringen und sind besonders gründlich beim Durchkämmen des meist weitläufigen Jagdreviers.


Brandlbracke

Der Brackierhund

Sogenannte Brackierhunde laufen dem Wild hinterher oder brackieren und treiben die Tiere wieder zum Jäger zurück, welcher dann gezielt einen Schuss abgeben kann. Durch ihre besonders feine Nase sind sie auch als Schweißhunde einsetzbar. In Österreich sind insbesondere die Bracken die einzigen Jagdhundezüchtungen.


Bayerischer Gebirgsschweißhund

Der Schweißhund

Der Schweißhund wird für die Suche von verletzten oder verendeten Tieren eingesetzt. Das gelingt ihm durch die Verfolgung der Wundfährte, aber auch durch seine hohe Konzentrationsfähigkeit, speziell im Gebirge.


Labrador

Der Apportierhund

Seine Disziplin: Das Apportieren von erlegten Wildtieren. Insbesondere in der Jagd von Enten und Niederwildtieren erweisen sich diese Hunde als besonders hilfreich. Zusätzlich sind Apportierhunde für ihr gutmütiges Wesen bekannt.


Die Verbindung zwischen Mensch und Hund ist vor allem bei jagdlichen Ansprüchen sehr hoch. Gemeinsam müssen Zweibeiner und Vierbeiner als funktionierendes Team auftreten und geforderte Aufgaben meistern. Aus diesem Grund sollte auch die Wahl des vierbeinigen Partners wohl überdacht werden und auf die Anforderungen des jeweiligen Reviers und Jägers angepasst werden.

Abschließend bleibt uns nur noch eins zu sagen: Weidmannsheil! Oder in Jagdhund-Sprache: Wuff!

 

Bildmaterial: @unsplash und @pixabay

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